Andere Länder, andere Sitten – das gilt auch für Verkehrsregeln. Sie planen mit dem Auto ins Nachbarland zu reisen oder ein Roadtrip durch Europa steht an? Wir haben zusammengefasst, was auf Europas Straßen so los ist und welche Verkehrsregeln Sie in Ihrem Urlaubsland im Blick haben sollten, damit Sie sicher unterwegs sind. Mit dabei: Italien, Frankreich, die Niederlanden und die Schweiz.

Endlich Urlaub! Wenn Sie mit dem Auto reisen, lohnt es sich, vorab die Verkehrsregeln Ihres Urlaubslands zu kennen. So vermeiden Sie unnötige Bußgelder und können die Reise entspannt genießen. Dennoch werden Sie Verkehrsschilder finden, die Sie nicht aus der Heimat kennen. Deswegen: Fahren Sie defensiv und aufmerksam. Für einen ersten Überblick haben wir Ihnen die wichtigsten Verkehrsregeln für Italien, Frankreich, Holland und die Schweiz zusammengefasst.*

Verkehrsregeln in Bella Italia: Auf Lichthupe und Abblendlicht achten

Willkommen im Land von Pizza, Pasta und Gelato! Wichtige Verkehrsregeln im beliebten Urlaubsland Italien: Hier sollten Sie als Autofahrer*in vor allem auf die Lichthupe achten. Denn während Sie in Deutschland oder Österreich mit der Lichthupe Vorfahrt gewähren, kündigen Sie in Italien damit an, dass Sie jetzt selbst losfahren.

Was Tempolimits betrifft, sind in Italien innerorts 50 km/h vorgesehen, außerorts 90 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf der Autobahn 130 km/h – natürlich nur, solange es nicht anders ausgeschildert ist.

Auch im Kreisverkehr sollten Sie die Augen offenhalten, denn hier gilt das klassische „Rechts vor Links“, so dass Autos, die in den Kreisverkehr fahren, Vorfahrt haben. Natürlich müssen Sie auch hier auf die Beschilderung achten, die diese Regelung gegebenenfalls aufheben kann – wie in Österreich, wo das Schild „Vorrang geben“ festlegt, dass diejenigen warten müssen, die in den Kreisverkehr einfahren.

Wenn Sie in Italien auf Parkplatzsuche sind, orientieren Sie sich einfach an folgendem Farbsystem: In blauen Zonen werden meist Gebühren fällig oder Sie müssen die Parkscheibe nutzen. Gelb markiert sind Parkplätze für Menschen mit Behinderung oder Anlieger*innen. In den weißen Zonen parken Sie in der Regel gratis – vorausgesetzt, die Schilder sagen nichts Gegenteiliges.

Ebenfalls wichtig: Wenn Sie am Tag auf der Autobahn oder außerhalb von Ortschaften auf Achse sind, müssen Sie das Abblendlicht oder die Tagfahrleuchten einschalten. Rauchen ist im Auto streng verboten, wenn Schwangere oder Minderjährige mit an Bord sind und in Sachen Alkohol sind die Italiener*innen streng: Die Promillegrenze liegt bei 0,5 Promille – und sogar bei 0 Promille für alle, die weniger als drei Jahre Fahrpraxis im Gepäck haben.

Wer auf italienischen Autobahnen unterwegs ist, sollte das Mautsystem kennen: Den gefahrenen Kilometern fallen entsprechend Gebühren an. Das System: Sie ziehen vor der Autobahnauffahrt ein Ticket, bewahren es gut auf (!) und bezahlen Ihre Gebühren beim Verlassen der Autobahn an der Mautstelle – entweder bar oder mit Kreditkarte.

Blick auf die Straße vor dem Kolosseum in Rom

Bienvenue! Sicher unterwegs in Frankreich mit Warnweste im Gepäck

Auch im schwerbeliebten Urlaubsland Frankreich gibt es in Sachen Verkehrsregeln sowohl Unterschiede als auch Ähnlichkeiten zum deutschsprachigen Raum. So müssen Sie, genauso wie in Deutschland und Österreich, Warnwesten mitführen und diese nach einem Autounfall tragen, wenn Sie das Auto verlassen.

Eine typisch französische Verkehrsregel: Für Fahranfänger*innen gelten besondere Tempolimits: Wer seinen Führerschein noch keine drei Jahre hat, darf auf der Autobahn nicht schneller als 110 km/h, auf der Schnellstraße maximal 100 km/h und außerorts höchstens 80 km/h fahren. Für alle anderen gilt: Außerorts sind maximal 90 km/h drin, auf der Autobahn 130 km/h, bei Nässe darf’s nicht schneller als 110 km/h werden.

Zum Parken sollten Sie in Frankreich auf eine weiß gestrichelte Linie oder blaue Kennzeichnungen achten, die grundsätzlich reguläre Parkplätze markieren. Wenn Sie am Bordstein eine gelbe, unterbrochene Linie finden, herrscht hier Parkverbot, eine durchgezogene gelbe Linie steht für Halte- und Parkverbot.

Auch in Frankreich sind maximal 0,5 Promille Alkohol erlaubt. Seit einigen Jahren gilt sogar eine Mitführpflicht von Alkoholtestsets mit französischer NZ-Zertifizierung. Wer keinen Test dabei hat, muss jedoch nicht mit einem Bußgeld rechnen.

Wenn es in den Kreisverkehr geht, gilt auch in Frankreich „Rechts vor links“, sodass, wenn nicht anders ausgeschildert, das einfahrende Auto Vorfahrt hat. Ist der Kreisverkehr mehrspurig, hat der Fahrer auf der Außenspur bei einem Spurwechsel Vorfahrt.

Grundsätzlich gilt für alle Verkehrsverstöße: Im Land von Wein und Käse sind die Bußgelder um einiges höher als zum Beispiel in Deutschland.

Verkehrsregeln für den Roadtrip nach Holland: Alles ganz entspannt

In den Niederlanden wird der Verkehr ähnlich wie in Deutschland geregelt. Wer also auf deutschen Straßen souverän unterwegs ist, kommt in Holland auch gut durch. Dennoch gilt hier ein festgesetztes Tempolimit auf Autobahnen: PKWs dürfen nicht schneller als 120 bis 130 km/h fahren. Reisen Sie mit Wohnmobil, sind maximal 100 km/h erlaubt.

Ähnlich wie in Frankreich erkennen Sie Parkmöglichkeiten auch hier an der farblichen Markierung: Gelb steht für Parkverbot, auf blau markierten Parkplätzen können Sie in der Regel mit Parkscheibe stehen. Dabei ist das Parken gerade in Hollands Innenstädten recht teuer und die Auswahl an Parkplätzen ist begrenzt. Weichen Sie deswegen besser auf ein Parkhaus aus.

Ein weiterer Tipp: Viele Mopedfahrer*innen nutzen in den Niederlanden den Radweg. Also: Augen auf!

Frau entspannt während Roadtrip am Meer auf Motorhaube ihres Autos

Hier kann es teuer werden: Verkehrsverstöße in der Schweiz

Auch die Schweiz ist für happige Bußgelder bekannt – insbesondere bei Geschwindigkeitsüberschreitungen. Dabei sind die Tempolimits ähnlich wie in den Nachbarländern: 50 km/h in Ortschaften, maximal 120 km/h auf der Autobahn.

Um die Schweizer Autobahn zu befahren, brauchen Sie übrigens eine sogenannte Vignette – ähnliches gilt in Österreich und Slowenien. Die Schweizer Jahres-Vignette kostet aktuell rund 40 Euro und ist bei Automobilclubs oder an Tankstellen nahe der Grenze zu haben.

Bei der Parkplatzsuche hilft auch in der Schweiz ein Farbsystem: Gelbe Kreuze und Linien stehen für Parkverbot und bei gelben Linien am Fahrbahnrand ist auch das Halten untersagt. Parkplätze kommen in mehreren Farben um die Ecke: Weiß steht für Parkplätze mit Parkuhren. Wie lange Sie hier stehen dürfen, verrät die individuelle Beschilderung. Blaue Zonen ermöglichen zeitlich begrenztes Parken – meist mit Parkscheibe. Rot steht sozusagen für den Premium-Parkplatz: Hier darf kostenlos geparkt werden, meist den ganzen Tag und mit Parkscheibe.

Während wir die Infos nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt haben, können Verkehrsregeln vor Ort anders festgelegt sein oder sich über Zeit ändern. Bitte achten Sie auf die aktuellen Bestimmungen vor Ort.

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Quellen: charivari.de, frankreich-info.debilliger-mietwagen.de, charivari.deautozeitung.de

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